Berner Bauernkeramik
Bauernkeramik vor 1800
Im 17. und 18.Jahrhundert wurde Gebrauchsware aus Ton für den Hausgebrauch produziert.
Im Kanton Bern bildeten sich fünf Töpfereizentren, die duch ihr charakteristisches
künstlerisches Schaffen bekannt wurden. Langnau, Heimberg, Albligen, welche Töpferware
mit Engobenmaleri herstellten. Simmental und Bäriswil produzierten dagenen weiss
glasierte Fayencen. Die Fünf Zentren zeichnen sich durch unterschiedliche, qualitätsvolle
Arbeiten aus, die von ländlichen Töpfern hergestellt wurdee. Meistens sind die
selbst erfundene Bemalung sehr phantasievoll. Im letzten Viertel des 18. Jh. begann
die Herstellung von braun-schwarzer engobierten Geschirren, welche lange Zeit
charakteristisch für die Heimberger Produktion blieben. Die Farben befanden sich in
kleinen Behältern, welche Lampen glichen, in deren Ausflussteil ein Federkiel gesteckt
wurde, damit wurden Punkte, Linien und Figuren gemalt. Anschliessend wurden die Stücke
mit einer Bleiglasur überzogen. Diese Gebrauchskeramik wird auch als "Bauernkeramik"
bezeichnet, da die Heimberger das Töpferhandwerk lange Zeit neben ihrem landwirtschaftlichen
Kleinbetrieb ausübten.
Mit dem aufkommenden Tourismus erlebte die Heimberger Töpferei in den
Jahren 1860 - 1914 eine neue Blütezeit. Reisende kauften reich verziertes altes
Heimberger Geschirr und Faiancen aus dem Simmental im Antiquitätenladen Born in
Thun als Souvenirs. Die Nachfrage war so gross, dass neue Kunst-Töpferei produziert
und verkauft wurde. Damit begann die Epoche der Heimberger Majolika, die oft mit der
Marke "Thoune" versehen war.
Von Langnau, Heimberg und Simmental wurde im Ausland Keramik gefundn, die mal als Souvenir
von Reisenden aus England, Frankreich oder USA mitgenommen wurde.